München ist eine schöne Stadt. Das beste Bier, nette Menschen und eine riesige Auswahl an Biergärten. Wir fahren hier gerne mit dem Fahrrad umher, denn auch das ist angenehm. Die Radwege sind fast eben. Selbst 30 km radeln wir hier fast ohne Anstrengung ab. Das schönste aber ist, dass jeder Radweg zwangsläufig an einigen Biergärten vorbeiführt. Es ist schön, in der kalten Isar zu baden und sich später im Biergarten auf einen Plausch und eine Maß Bier zu treffen. Gesagt, getan.

Es war das herrlichste Wetter, 33° im Schatten. Das schreit förmlich nach Einkehr. Wir riefen unsere Freunde an und verabredeten uns auf um Neun. Wir meinten abends, Freund Eddy verstand früh und zog schon morgens in den Biergarten ein. Zwar hatte er sich gewundert über die Zeit, zu der die meisten Biergärten noch geschlossen hatten, aber mehr dachte er sich nicht dabei. Um Elf hatte er schon die erste Maß verdrückt, netten Anschluss gefunden und uns angerufen und gefragt, wann wir denn kämen. Nachdem der Irrtum geklärt war, meinte Eddy: "ist auch schon Wurst, das Bier ist schön kalt, die Sonne scheint und wenn ich einmal da bin, bleibe ich auch.“

 

Im Biergarten waren extra wind- und wetterfeste Sonnensegelstoffe aufgespannt, die Eddy konsequent mied. Und so kam das wie es kommen musste. Als wir abends um sechs - wir waren extra eher zum Biergarten gefahren - war Eddy der Kellnerin ins Dekolleté gefallen und hatte versucht den Boxer des Tischnachbarn zu küssen. Der Träger seiner Krachledernen hing lieblos herab und er war nicht nur im Gesicht krebsrot.

 

Kurzum: wir kamen gerade rechtzeitig, um Eddy halbwegs in den Schatten zu ziehen und größere Katastrophen zu verhindern. Wäre alles nicht passiert, hätte sich der Gute in den Schatten gesetzt. Seit es für große Freiflächen Gastronomie Sonnensegel gibt, sind viele Biergärten damit ausgestattet. Und das ist gut so, wie wir am Beispiel Eddy sehen konnten.
 

Wollen Sie keine böse Überraschung am Ende eines im Biergarten verbrachten Tages erleben, dann schauen Sie nach, ob es dort auch genug Schatten gibt. Sind nicht genug Bäume vorhanden, beschatten die meisten Gastwirte Ihre Freiflächen durch wind- und wetterfeste Sonnensegelstoffe.

O’zapft is im Biergarten: